Ein wichtiger Faktor für Energieeffizienz und Nutzerkomfort
Gebäude sind komplexe Systeme, die aus vielen verschiedenen Komponenten bestehen. Um sicherzustellen, dass diese Systeme reibungslos funktionieren und eine hohe Energieeffizienz aufweisen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu überwachen und dynamisch anzupassen. Hier kommt das Technische Monitoring von Gebäuden ins Spiel, welches auf eine wirtschaftliche und bedarfsorientierte Energieversorgung abzielt.
Was ist Technisches Monitoring von Gebäuden?
Technisches Monitoring von Gebäuden ist ein Prozess, bei dem die Leistung und Effizienz von Gebäudesystemen überwacht, analysiert und kontinuierlich angepasst wird. Ziel ist es, Energieüberschüsse (Wärme, Kälte, Luft) frühzeitig zu erkennen und bedarfsgerecht zu lösen, bevor sie sich auf den Betrieb des Gebäudes auswirken. Es unterstützt außerdem alle Projektbeteiligten beim praktischen Einhalten der Planungsvorgaben.
Projekte, in denen wir Technisches Monitoring durchgeführt haben, sind unter anderem RKI Haus 5, RKI Haus 6, der Neubau der IG Metall in Bochum oder der Neubau das Landesuntersuchungsamt (u.a. S2- und S3-Labore) in Koblenz.
Warum Technisches Monitoring? Vorteile auf einen Blick
Sachgemäßes Technisches Monitoring von Gebäuden bietet Eigentümern, Betreibern und Nutzern eine Vielzahl von Vorteilen. Hier einige Vorzüge und Mehrwerte auf einen Blick:
- Kosteneinsparungen: Durch die Überwachung und Anpassen des notwendigen Energieverbrauchs. In Bestandsgebäuden können durch die Einführung eines Monitorings ineffiziente Praktiken identifiziert und korrigiert werden.
- Steigerung der Energieeffizienz: Durch das Monitoring und die Analyse des Energieverbrauchs können Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergriffen werden, wodurch die Umweltbelastung und der CO2-Ausstoß reduziert wird.
- Verlängerung der Lebensdauer der Anlagen: Durch die regelmäßige Überwachung und Anpassungen werden die Betriebsstunden und damit die Abnutzung und andere Probleme frühzeitig erkannt. Hierdurch können Reparaturen vermieden und die Lebensdauer der Anlagen verlängert werden.
- Steigerung der Sicherheit: Durch das Monitoring der technischen Systeme können potenzielle Sicherheitsrisiken erkannt und abgestellt werden, um die Sicherheit der Gebäudenutzer und des Gebäudes selbst zu gewährleisten.
VDI 6041 als Leitfaden für Technisches Monitoring
Die VDI 6041 ist eine Richtlinie, die den Leitfaden für Technisches Monitoring bereitstellt. Sie legt die grundlegenden Anforderungen und Empfehlungen für ein effektives und effizientes Technisches Monitoring fest. Dazu gehört die Definition von Zielen und Anforderungen, die Auswahl geeigneter Mess- und Überwachungssysteme, die Planung der Überwachungsprozesse, die Dokumentation der erhobenen Daten sowie die Auswertung und Bewertung der Messergebnisse.
Die VDI 6041 bezieht sich auf alle gebäudetechnischen Anlagen, einschließlich Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitärsysteme sowie elektrischer und elektronischer Systeme. Sie legt fest, dass das Technische Monitoring regelmäßig durchgeführt werden sollte, um den sicheren, bestimmungsgemäßen und nachhaltigen Betrieb der Anlagen sicherzustellen.
Mit der Einhaltung der VDI 6041 kann sichergestellt werden, dass das Technische Monitoring systematisch und effizient durchgeführt wird. Hierdurch können eventuelle Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden, was zu einer optimierten Energieeffizienz, einer höheren Betriebssicherheit und einer verlängerten Lebensdauer der Anlagen führt. Darüber hinaus kann durch das Technische Monitoring eine kontinuierliche Überwachung des Anlagenzustandes erfolgen, was für den Betreiber wichtige Informationen für die Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen bereitstellt.
VDI 6041 gliedert Technisches Monitoring in fünf Bereiche
Energie Monitoring (EMon)
Ein System zur Überwachung und Analyse des Energieverbrauchs in Gebäuden. Ziel ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren und damit Kosten zu sparen sowie den CO2-Ausstoß zu minimieren.
Anlagen Monitoring (Amon)
Dabei handelt es sich um ein System zur Überwachung von technischen Anlagen in Gebäuden. Es dient dazu, den Betrieb der Anlagen zu optimieren und Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Gebäude- und Behaglichkeitsmonitoring (GBMon)
Überwachung der technischen Systeme und Anlagen eines Gebäudes mit dem Ziel, den Betrieb optimal auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer abzustimmen. Es beinhaltet die Überwachung von Parametern wie Temperatur, Feuchtigkeit, Licht und Schallpegel, um ein angenehmes Raumklima und eine hohe Behaglichkeit zu gewährleisten. Auch GBMon kann dazu beitragen, den Energieverbrauch des Gebäudes zu optimieren.
Einregulierungsmonitoring (ERMon)
Teilbereich des Technischen Monitorings, der sich auf die Regulierung von Energiesystemen innerhalb eines Gebäudes oder einer Anlage konzentriert.
Lanzeitmonitoring (LZMon)
Die Überwachung von Prozessen und Systemen über einen längeren Zeitraum hinweg. Hier werden Trends und Abweichungen in den Betriebszuständen von Gebäuden und Anlagen erkannt und ausgewertet.
Wichtige Schritte für das Technische Monitoring von Gebäuden
Zunächst ist die Klärung der bestehenden Systeme und Schnittstellen ist von großer Bedeutung, um ein vollständiges und präzises Überwachungssystem aufzubauen. Die Erarbeitung eines Zählerkonzeptes bzw. eines Zählermanagements, inklusive der Festlegung der Zählerpositionen und Typen, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Technischen Monitorings. Hierbei müssen die gesetzlichen Anforderungen und Planungsvorgaben des jeweiligen Bundeslandes berücksichtigt werden.
Die Auswahl der relevanten Knotenpunkte und Komponenten sowie die Erarbeitung der Infrastruktur für die Zähler-Integration in das bauseitige Energieerfassungssystem oder Energiemanagementsystem ist ein weiterer wichtiger Schritt. Hierbei muss sichergestellt werden, dass die Zähler genau an den richtigen Stellen installiert werden, um eine präzise Überwachung der Energieverbräuche im Gebäude zu gewährleisten.
Die Erfassung, Speicherung, Visualisierung und Dokumentierung der Anlagenzustände und Energiedaten ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Technischen Monitorings. Dies dient nicht nur als Nachweis für die erfolgte Überwachung, sondern auch als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäude.
Technisches Monitoring von Gebäuden ist ein umfassender Prozess, der sorgfältige Planung und Durchführung erfordert, um eine optimale Überwachung der Energieverbräuche im Gebäude zu garantieren. Als erfahrene Experten im Bereich der Gebäudetechnik unterstützen wir unsere Kunden bei jedem Schritt des Technischen Monitorings, von der Klärung der bestehenden Systeme bis hin zur Erstellung des abschließenden Berichts.
Einfluss der VDI 3810 auf Technisches Monitoring
Die Richtlinienreihe VDI 3810 legt Empfehlungen für den Betrieb von Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) fest. Diese Empfehlungen betreffen sowohl den sicheren als auch den bestimmungsgemäßen und bedarfsgerechten Betrieb. Außerdem legt die VDI 3810 Wert auf einen nachhaltigen Betrieb der TGA-Anlagen.
Diese Empfehlungen haben direkten Einfluss auf das Technische Monitoring. Im Rahmen des Technischen Monitorings wird die Performance der TGA-Anlagen überwacht und bewertet. Hierbei werden auch die Anforderungen an den Betrieb nach VDI 3810 berücksichtigt. Die Überwachung der Performance und die Übereinstimmung mit den Anforderungen der VDI 3810 sind wichtige Bestandteile des Technischen Monitorings und tragen zu einem sicheren, bestimmungsgemäßen und nachhaltigen Betrieb der TGA-Anlagen bei.
VDI 6039 (IBM) als wichtiger Grundstein für Technisches Monitoring
Die VDI 6039 legt die Anforderungen an das Inbetriebnahmemanagement von Gebäuden fest. Diese Regeln sind von großer Bedeutung für das Technische Monitoring, da sie eine optimale Überwachung und Überprüfung der technischen Anlagen sicherstellen. Während des Inbetriebnahmemanagements werden die Anlagen auf ihre Funktionsfähigkeit getestet und gegebenenfalls angepasst. Dies garantiert, dass alle Systeme optimal miteinander interagieren und einen reibungslosen Betrieb ermöglichen.
Das Technische Monitoring kann durch projektspezifisches IBM verbessert werden, da es eine solide Grundlage für die Überwachung und Überprüfung der technischen Anlagen schafft. Eine gründliche Durchführung des Inbetriebnahmemanagements kann Fehler und Mängel frühzeitig erkennen und verhindern, dass diese sich später zu größeren Problemen ausweiten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Inbetriebnahmemanagement ein wichtiger Bestandteil für ein erfolgreiches Technisches Monitoring ist und dazu beiträgt, dass die technischen Anlagen eines Gebäudes optimal funktionieren.
Auch für Einhaltung der EU-Gebäuderichtlinie relevant
Die EU-Gebäuderichtlinie, auch als „Energy Performance of Buildings Directive“ (EPBD) bekannt, ist eine wichtige rechtliche Grundlage für die Regelung des Energieverbrauchs von Gebäuden in der Europäischen Union. Die Richtlinie legt fest, dass Gebäudebesitzer verpflichtet sind, den Energieverbrauch ihrer Gebäude zu überwachen und zu optimieren, um einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Erreichung der Klimaziele der EU zu leisten.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu beachten, dass das Technische Monitoring regelmäßig durchgeführt werden muss, um eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs zu gewährleisten. Die EU-Gebäuderichtlinie sieht hierfür klare Anforderungen und Regelungen vor, die eingehalten werden müssen, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.
Wie unterstützt WUP INGENIEURE bei Technischem Monitoring?
Als Spezialisten für Gebäudetechnik unterstützen wir von WUP INGENIEURE unsere Auftraggeber bei allen Aspekten des Technischen Monitorings von Gebäuden. Dazu gehören die Überwachung und Analyse von Gebäudesystemen sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. WUP INGENIEURE berücksichtigt dabei auch die Anforderungen der VDI 6041, VDI 6039, VDI 3810, der EU-Gebäuderichtlinie und weiterer Vorgaben.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn wir Sie bei dem Thema Unterstützen oder Sie hierzu beraten können.